
Mach dich frei von deinen SchuldgefühlenMit diesen Vereinbarkeits-Tipps von Zweifachmama Giulia wirst du die beste Mama, die du sein kannst
Ach ja, Mamas und ihre Schuldgefühle. Wer kennt das nicht? – Hast du vielleicht selbst schon mal bemerkt, wie und ob deine Schuldgefühle dich in deinem Alltag, im Leben, am Glücklich-sein behindern? Und hast du vielleicht mal darüber nachgedacht, wem diese Schuldgefühle eigentlich helfen? UND: Wem sie vielleicht sogar schaden? Du kennst bestimmt die Antwort. Denn sie nützen wirklich niemandem und schaden vor allem dir selbst.
Zu dieser Erkenntnis kam auch unsere Gastautorin und zweifach Mama Guilia Catana. Sie erzählt dir gerne, wie es dazu kam und welche Konsequenzen sie aus diesem Wissen gezogen hat. Lass dich von ihren Worten inspirieren und fange genau heute an, dich selbst zu stärken, anstatt dein größter Widersacher zu sein!
Zudem bist du ohne Schuldgefühle nicht nur fairer mit dir selbst, sondern kannst ohne diese Zweifel ausgeglichener und achtsamer deinen Mitmenschen begegnen und auch eher die Mutter sein, die du sein möchtest.
Ich bin Giulia, Mama von zwei wundervollen Jungs und seit vielen Jahren in Vollzeit als Personalleiterin berufstätig. Mein Mann arbeitet ebenfalls in Vollzeit und so müssen wir viele Bälle gleichzeitig jonglieren. Wir wollen trotz Beruf für unsere Kinder da sein und sie insbesondere liebevoll und achtsam ins Leben begleiten. Denn die seelisch gesunden Kinder von heute, sind die Gesellschaft einer besseren Welt von morgen.
„Für mich ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf keine Lüge, sondern gelebte Realität.“
Es ist mir ein Herzenswunsch, anderen Mamas zu helfen, beides entspannt und gelassen vereinbaren zu können, zum Wohle der Kinder und der eigenen Gesundheit! Darüber blogge ich unter happyandfamily.com.
Die Erfahrung von Schuldgefühlen
Zurück aber zu einer Zeit, in der ich selbst noch viel gegen innere und äußere Mühlen gekämpft habe. Du kannst dir sicher gut vorstellen, dass es mir nicht immer so leicht gefallen ist, einen anspruchsvollen Job und zugleich eine achtsam umsorgende Mutter zu sein. Das größte Problem dabei war, dass ich immer wieder jede Menge Schuldgefühle verspürt habe.
Vielleicht kennst du das auch. Ich habe mich ständig gefragt, leiden meine Kinder darunter, dass ich einen mich erfüllenden Beruf habe? Leidet meine Leistung im Job, wenn ich nachmittags bei den Kindern bin? Leidet unsere Beziehung als Eltern darunter, weil wir beide arbeiten und weniger Zeit füreinander haben?
Eines Tages musste ich feststellen, dass vor allem eine Person darunter gelitten hatte, es allen recht machen zu wollen, es allen beweisen zu wollen, wie stark sie ist, und dass sie „natürlich“ immer schafft, dass es allen gut geht. Ich selbst!
Ich habe mich selbst total vergessen – und ich bin damit nicht allein
Diese Erkenntnis hat mich wie ein Schlag getroffen. Im Bemühen, alles besonders gut zu machen, es anderen an nichts mangeln zu lassen, habe ich mich selbst total vergessen. Nicht immer, aber doch so weit, dass die Batterien viel zu leer waren.
In meinem Umfeld, beruflich, wie privat, habe ich feststellen müssen, dass diese Muster leider weit verbreitet sind. Immer wieder fiel mir dabei auf, dass andere Mamas sich, wie ich auch, fragten „Denken Väter eigentlich auch so?“ bzw. „Zweifeln sie auch so sehr, ob das richtig ist, was sie tun?“ Gemeinsam hatten wir die Vermutung, dass sie gar nicht so denken würden und waren neidisch, selbst diesbezüglich nicht so locker sein zu können. Das hat mich stutzig gemacht (ohne hier verallgemeinern zu wollen, denn sicher gibt es auch viele Väter, die sich darüber Gedanken machen!). Aber es hat mich neugierig gemacht, warum vor allem, wir Mamas damit hadern und warum das so ist.
Was Schuldgfeühle mit uns machen
Also habe ich begonnen, mein bisheriges Verhalten zu hinterfragen und genauer zu beleuchten. Ich entdeckte, dass Schuldgefühle sehr limitierend wirken können, einem sinnlos die Energie rauben und stark an der eigenen Zufriedenheit nagen. Woher kommt es, dass ich so denke, bzw. handele? Bei dieser inneren “Recherche” ist mir aufgefallen, dass meine eigenen Ansprüche ganz schön hoch waren! Wenn mir jemand anderes davon erzählt hätte, was er/sie alles von sich selbst erwartet, wäre es mir bestimmt sofort aufgefallen. Es ist häufig eine Mammutaufgabe, die niemand je hätte allein bewältigen können. Nur ich selbst hatte das so nie gesehen, oder vielleicht nicht sehen können.
„Wenn es Mama gut geht, hat das automatisch positive Auswirkungen auf die ganze Familie.“
Aus dieser Erkenntnis heraus, habe ich begonnen, viele Dinge umzudenken. So habe ich für mich Strategien entwickelt, wie mir das auch immer öfter und nachhaltig gelingt. Zudem habe ich den Fokus für mich neu justiert: Wenn es Mama gut geht, hat das automatisch positive Auswirkungen auf die ganze Familie. Natürlich auch auf die eigene Zufriedenheit im Beruf UND der Familie.
Strategien zum Umdenken
Einige dieser Strategien möchte ich im Folgenden gern teilen. Denn jede Mama hat es doch verdient, Familie und Beruf gelassen und entspannt miteinander zu vereinbaren. Und ich rede hier nicht von überzogenem Egoismus, wie du gleich feststellen wirst.
Zunächst einmal gilt: Sorge dafür, dass es erst gar nicht so weit kommt! Die folgenden Punkte werden dir dabei eine gute Hilfestellung sein:
- Hinterfrage deine Glaubenssätze und versuche den Perspektivwechsel:
Warum ist dir manches so wichtig und ist es das ganz objektiv betrachtet immer noch? Woher kommt es, dass du denkst, du wärst für alle verantwortlich und müsstest es allen recht machen?
Warum glauben wir häufig, wir seien für alle anderen und dafür zuständig, dass es allen gut geht, vergessen dabei aber meist uns selbst? Analysiere für dich, warum du niemandem etwas beweisen musst. Warum du dich von allen Schuldgefühlen befreien kannst. Mir hat zum Beispiel gut geholfen, mich zu fragen, ob das eine außenstehende Person auch so beurteilen würde, oder wie ich das beurteilen würde, wenn es um eine gute Freundin ginge. - Mache rechtzeitig Pausen, auch wenn du noch gar keine brauchst
Wenn man schon dringend eine Pause braucht, ist es manchmal schwieriger, wieder neue Energie aufzutanken, weil man sozusagen schon auf „Reserve“ lief. Mach es dir lieber zu einer Regel, immer wieder Pausen zu machen, einfach nur so! Kleine Pausen wirken dann nämlich noch sehr gut und so entsteht erst gar nicht die Gefahr, dass sich die Batterien so sehr entladen, dass längere Auszeiten nötig werden. (Möglich und schön bleiben längere Pausen natürlich trotzdem☺). Mach es dir zur Gewohnheit, vielleicht über einen Termin in deinem Smartphone, immer zu einer bestimmten Zeit oder in einem bestimmten Intervall eine kleine Blitzpause einzulegen. Suche dir deine Lieblingsentspannung raus und integriere sie regelmäßig in deinen Tag. 5 Minuten reichen schon und sind trotz Familie und Job meist gut einzubauen. - Vergegenwärtige dir, was du schon alles leistest!
Am besten erstellst du dir deine eigene Liste (auf Papier oder in der App Deines Smartphones für Notizen), auf die du dann immer wieder gucken kannst, welche Aufgaben du wuppst! Wir Mamas vergessen leider viel zu häufig, uns selbst mal auf die Schulter zu klopfen. Mit den oben beschriebenen Schuldgefühlen ausgestattet, schauen wir immer nur auf die Dinge, die wir „auch noch“ machen müss(t)en, statt stolz auf das zu blicken, was wir „schon“ alles getan haben!
Für den Fall, dass dir nicht sofort etwas einfällt, ich kenne einen Grund: Du bist Mama eines wundervollen, oder sogar mehrerer wundervoller Geschöpfe. DU hast dieses kleine Wunder in Menschengestalt auf die Welt gebracht. Ohne dich gäbe es diese wunderbaren Wesen nicht. Wenn das mal kein Grund ist, auf dich stolz zu sein!
Ergänze die Liste um die vielen Dinge, die du immer wieder meisterst.
Ich freue mich, wenn dir diese Tipps dabei helfen, immer wieder (oder dauerhaft) aus dem Hamsterrad der Schuldgefühle auszusteigen. Das lohnt sich für dich und deine Kinder: Mit mehr starken Nerven und weniger Selbstzweifeln, kannst du deinen Kindern viel achtsamer begegnen und sie so ins Leben begleiten, wie du dir das für sie wünschst.
Schreibe mir gern, wenn du eine Frage oder eine Anmerkung hast. Ich freue mich, von dir zu hören.
Alles Liebe,
Giulia
Unsere Gründerinnen Tanya und Camilla haben in diesem Podcast über ihre eigenen Erfahrungen mit Schuldgefühlen und Intuition gesprochen. Klick.
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