Melde dich für unseren Newsletter an.

Erhalte alle infos, Aktionen und Inhalte als Erste in dein Postfach!

    TOP

    Stark für vier
    Gastmama Sandra erzählt uns von ihrer Brustkrebs Diagnose und möchte aufrufen: GEHT ZUR VORSORGE!

    Hand auf’s Herz: Wie oft geht ihr zur Vorsorge? Wie oft tastet ihr euch die Brust selbst ab? Wir teilen heute die Geschichte von Sandra und ihrer Brustkrebsdiagnose. Sie möchte sie erzählen, um anderen zu helfen. Um anderen das Schicksal einer schweren Erkrankung zu ersparen. Dazu auffordern das Thema Brustkrebs ernst zu nehmen und sich durch medizinische Möglichkeiten zu schützen. Wir danken Sandra für ihren Mut und ihre Stärke und hoffen, dass ihre Geschichte euch animiert, die eigene Gesundheit ernst zu nehmen. 

    Diagnose Brustkrebs

    Es ist der 20.05.2020…

    Für unzählige Menschen auf der Welt ist heute ein Tag wie jeder andere auch. Ein Tag, an den man sich in ein paar Wochen, Monaten und vor allem Jahren nicht ganz genau zurückerinnern wird… natürlich haben heute auch sehr viele Geburtstag. Doch wenn ich es mir recht überlege, dann kann ich mich zwar an viele Geburtstage erinnern, aber nur an ein paar wenige ganz genau. Zum Beispiel den 18. Geburtstag wird so ziemlich jeder noch vor Augen haben. Ebenso wie den Moment der Einschulung, des ersten Kusses, des ersten Mals und viele andere Momente…

    Wir haben sofort ein bestimmtes Bild im Kopf, wenn wir diese Ereignisse im Leben nennen. Doch die Daten zu diesen Momenten, die wir uns aus dem Nichts aus unserem Kopfarchiv ziehen, die haben wir nicht parat. Denn den Jahrestag merkt man sich meistens nur bezüglich einer Beziehung. Doch einige Menschen haben auch einen Jahrestag, der ihr Leben von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt hat. Und solch ein Jahrestag ist heute für mich. Am 20.05.2020 (rein optisch ein schönes Datum) erhielt ich die Diagnose Brustkrebs.

    Ich erinnere mich bis in jede Einzelheit an diesen Tag

    Um 11:00 Uhr ist mein Termin in der Klinik zur Besprechung meines Ergebnisses der Stanzbiopsie. Da ich die Tage zuvor keinen Anruf erhalten habe, was der Fall gewesen wäre, wenn es etwas Bösartiges sei, bin ich guter Dinge und werde mir gleich die Info abholen, dass es wie bereits vermutet, einfach eine Brustentzündung ist, was sich so knubblig in meiner Brust ertasten lässt.

    Nun muss ich nur noch schnell einen Parkplatz finden. Warum ist es ausgerechnet jetzt so voll? Jede noch so kleine Parklücke ist besetzt und ich habe langsam keinen Nerv mehr weiter einen Platz zu suchen. Denn mittlerweile finde ich seit 20 Minuten keinen Parkplatz. Nun gut, letzter Versuch, fahre ich also erneut ums Karree und siehe da, ein Parkplatz tut sich auf, nachdem eine dunkelblaue Limousine von dannen rollt. Nun los, fahr schon, denke ich. Ich habe es eilig. Schnell eingeparkt und gefühlt mehrere Kilometer von der Klinik entfernt, starte ich meinen Gehlauf… puh. Die Schwangerschaftskilos sind noch vorhanden und lassen mich nicht grade wie eine sanft anmutende Gazelle zum Ziel gleiten. Aus der Puste, aber doch noch pünktlich komme ich an.

    „Die Ärztin kommt gleich“

    Ich soll mich in den Wartebereich setzen, die Ärztin würde gleich zu mir kommen.

    Nun sitze ich hier, mein Blick schweift umher. Hier sind 3 leere Stühle, eine typische Wartezimmerpflanze sowie ein Zeitungsständer, in dem nur Infomaterial für Krebspatienten zu finden ist. Ist das ein Omen? Nee, bestimmt nicht. Also weiter warten. Wofür habe ich mich eigentlich so beeilt? Egal, nebenbei schreibe ich WhatsApp mit meinem Mann, um mich zu erkundigen, wie es unserem Baby geht. Ah, da kommt auch schon die Ärztin. Jung sieht sie aus. Sie geht mit mir über den Flur und bittet mich in ein Zimmer. Wir nehmen Platz. Ich habe meine Handtasche auf dem Schoß und halte sie fest. Die Ärztin breitet ihre Unterlagen vor sich aus und leicht lächelnd warte ich auf ihre Worte.

    Frau …, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass sie Krebs haben. Der Knubbel in Ihrer Brust ist ein sehr aggressiver Tumor, Triple Negativ, G3, Ki67- Wert liegt bei 90% lalalala… mein Lächeln schwindet und ich komme mir vor wie in einem Film.

    Wie geht es weiter?

    Als wenn ich neben dieser Szene stehen würde und es mir anschaue… ok, kurz sammeln. Nun gut, wie werde ich jetzt behandelt? Die Ärztin zieht einen Zettel aus ihren Unterlagen hervor und hält schriftlich fest, was sie mir erzählt. Zunächst erhalten sie eine Chemotherapie – 16 Gaben sind es an der Zahl, danach erfolgt die OP und dann die Bestrahlung. Wenn alles gut läuft, sind sie dieses Jahr mit der Behandlung durch ok, klingt nach nem Plan. Und wie sieht dann die OP aus? Bzw., wieso operieren sie das Ding nicht sofort aus meiner Brust? Wieso muss ich ein halbes Jahr noch mit dem Tumor leben?

    Die Ärztin entgegnet mir, dass dieses eine neoadjuvante Chemotherapie sei, was bedeutet, dass man vor der OP die Chemo verabreicht, um zu sehen, ob diese wirkt und um den Tumor zu verkleinern bzw. bestenfalls zu vernichten und im Anschluss das betroffene Gewebe zu entfernen. Aber bei Ihnen wird auf jeden Fall zu einer Mastektomie geraten…. Ahja Mastektomie? Was ist das? Entgegne ich. – Ihre Brust wird abgenommen. – Wow, das hat gesessen. Nun ist es auch bei mir angekommen. Ich habe Krebs. Puh… das sitzt.

    Die Ärztin schlägt mir vor, ich solle doch kurz zu Hause anrufen und mich jemanden mitteilen. Gute Idee. Ich gehe kurz auf den Flur und suche mir eine ruhige Ecke. Wen rufe ich an? Genau, Mama.. Mama, ich habe Brustkrebs – am anderen Ende der Leitung Stille, gefolgt von einem Schluchzen. Ich höre meine Mama aus dem Nichts bitterlich weinen. Sie geht aus ihrer Wohnung runter zu uns und überreicht meinem Mann das Handy. Er fragt, was sei. Ich sage ihm, ich hätte Brustkrebs. Er entgegnet mir, dass das nicht sein könnte und versucht nebenbei meine Ma zu beruhigen. Wir reden kurz.

    Ich realisiere was mir soeben gesagt wurde

    Ich gehe zurück zur Ärztin, zu der sich in der Zwischenzeit schon eine Schwester und der Oberarzt gesellt hat, der die Stanzbiopsie veranlasste. Der Arzt sagte mir, sie wollen nun den Tumor mit einem Clip markieren und von den auffälligen Lymphknoten auch eine Biopsie vornehmen, ich soll mich bitte obenrum frei machen. Wie in Trance lege ich meine Kleidung ab und auf einmal kommen mir die Tränen. Ich habe Krebs. Krebs bedeutet Tod. Ich werde sterben. Ich frage den Arzt, ob ich meine Kinder aufwachsen sehen werde. Sie sind doch noch so klein. Der Arzt antwortet, wir werden alles mögliche unternehmen, damit sie gesund werden…

    Es folgten eine Chemotherapie, eine Mastektomie (Brustabnahme mit Sofortaufbau), eine Bestrahlung sowie eine weitere Chemotherapie…

    Einiges hätte mir vielleicht auch erspart bleiben können, hätte man den Knoten in der Brust schon früher gefunden… daher möchte ich jeden bitten, egal ob Frau oder Mann (ja, Männer können auch an Brustkrebs erkranken), tastet euch regelmäßig ab und geht zur Vorsorge.

    Liebe Grüße, Sandra

    Click here to bookmark this

    Unser Redaktionsteam schreibt über alle Themen, die dich als Mama, Schwangere, Partnerin, Ehefrau, Freundin, Alleinerziehende oder einfach nur als Frau interessieren. Wenn dir ein Inhalt fehlt oder du selbst über etwas schreiben willst, deine Geschichte erzählen möchtest oder uns einfach eine andere Perspektive geben will, schreib uns an redaktion@mother-now.de.de

    Are you sure want to unlock this post?
    Unlock left : 0
    Are you sure want to cancel subscription?