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    Teilen lernen: Mit diesen Tipps hilfst du deinem Kind
    Muss ein Kind überhaupt schon teilen können? Und wie können wir es unterstützen, wenn es noch Probleme hat

    Es sind die unangenehmen Situationen auf dem Spielplatz oder der unermüdliche Terror im Kinderzimmer: „Gib her, das ist mein Auto! Das darfst du nicht haben!“ Wenn Freunde zum Spielen da sind, geht auch gleichzeitig der Kampf um die begehrten Spielsachen los. Was der eine hat, kann der andere gerade jetzt auch gebrauchen. Bestimmt findest du dich auch oft in solchen Situationen wieder und machst dir Sorgen, wenn dein Kind nicht bereit ist zu teilen. Warum können Kinder in einem bestimmten Alter nicht teilen? Wie kann dein Kind lernen mit anderen zu teilen und welche Rolle nimmst du als Elternteil dabei ein? 

    Warum fällt besonders Kleinkindern das Teilen schwer? 

    Voraussetzung für das Teilen ist die Empathiefähigkeit eines Kindes, also die Fähigkeit sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Kinder sind dazu erst ab einem Alter von etwa vier bis fünf Jahren in der Lage. Vorher können sie aus entwicklungspsychologischer Sicht noch gar nicht erkennen, dass ein anderes Kind traurig sein könnte, wenn es bestimmte Spielsachen nicht haben darf. Es ist dem Menschen angeboren, Dinge in seinen Besitz zu nehmen und anderen gegenüber zu verteidigen. Etwas freiwillig herzugeben ist ein Zeichen von positivem Sozialverhalten und Sozialkompetenz, das Kinder erst mühsam erlernen müssen.

    • Kleinkinder identifizieren sich sehr stark mit den Dingen, an denen sie besonders hängen. Aus diesem Grunde fällt es ihnen schwer, ein besonders lieb gewonnenes Spielzeug herzugeben und mit anderen zu teilen.
    • Um Gegenstände zu „kämpfen“ korrespondiert mit der Willensentwicklung des Kindes: Kann ich meine Wünsche durchsetzen? Wie weit kann ich gehen? Wo sind meine Grenzen? Dies gehört zu einer normalen Entwicklung dazu.
    • Kinder im Alter bis zu vier Jahren befinden sich von der geistigen Entwicklung her in der Phase des magischen Denkens. Sie sehen sich selbst als Mittelpunkt des Universums an. Daher sind sie auch der Meinung, dass ihnen alles gehört, womit sie gerade spielen, sie selbst haben die Kontrolle über alles und möchten bestimmen, wer was darf.
    • Kleinkinder orientieren sich gerne an anderen Kindern. Wenn sie sehen, dass beispielsweise der Nachbarsjunge mit der roten Schaufel im Sandkasten besonders viel Spaß hat, so möchten sie diese auch unbedingt haben – selbst wenn sie mit der gelben Schaufel genauso gut Löcher im Sand buddeln könnten. Dabei wollen sie sie in erster Linie gar nicht unbedingt wegnehmen, sondern bekommen nur spontan die Idee, dass sie auch damit spielen wollen – aus Nachahmung heraus, nicht aus Neid.
    • Ein Kind muss zuerst wissen und lernen was Besitz ist, dann kann es auch loslassen. Wenn im Kopf das Verständnis dafür da ist, dass Teilen nicht heißt, dass man etwas für immer weggenommen bekommt, sondern das Ausgeliehene natürlich auch wieder zu seinem Besitzer zurück kommt, fällt Teilen schon viel leichter.

    Teilen bei Einzelkindern und im Kindergarten 

    Kinder, die positive Erfahrungen in der frühesten Kindheit gemacht haben, lernen leichter und schneller zu teilen. Konnte dein Kind die Erfahrung machen, dass es von euch als Eltern mit allem versorgt wurde, was es braucht, hat es meist mehr Sicherheit und kann sich anderen gegenüber großzügiger zeigen.

     

    Oft denkt man, dass Einzelkinder größere Probleme mit dem Teilen haben als Geschwisterkinder. Oft ist es jedoch eher anders, denn Geschwisterkinder müssen ihren Besitz einem anderen gegenüber verteidigen. Einzelkinder haben die Spielsachen für sich alleine und teilen meist gerne mit anderen, da sie so nicht alleine spielen müssen.

     

    Im Kindergarten fällt den meisten Kindern das Teilen leichter als zu Hause im Kinderzimmer. Die Spielsachen sind kein persönlicher Besitz, sondern gehören der Kita. Hier gibt es zwar auch oft Konflikte, jedoch lassen diese sich leichter lösen, denn es gibt bestimmte Regeln, wenn es Streit um ein Spielzeug gibt: Entweder die Kinder einigen sich und spielen gemeinsam oder es wird abgewechselt.

    Wie bringe ich meinem Kind das Teilen bei? Oder muss mein Kind vielleicht gar nicht teilen?

    Du solltest dich nicht immer sofort in die Machtkämpfe und Streitereien der Kinder einmischen. Wichtig ist, die jeweilige Situation zu beobachten und zu schauen, ob die Kinder selber eine Lösung des Konflikts finden. Das Schlechteste wäre, deinem Kind das Spielzeug abzunehmen und es dem „Rivalen“ zu überreichen. So erlernt dein Kind kaum die Kompetenz des Konfliktlöseverhaltens. Wenn die Kinder es nicht schaffen, sich gewaltfrei zu einigen, kannst du natürlich helfend eingreifen und versuchen, den Streit zu schlichten.

    Unsere Tipps, wie du deinem Kind auf dem Weg zum Teilenlernen helfen kannst:

    • Wichtig ist, dass du dir klar machst, dass man in einem bestimmten Alter nicht teilen können muss und du es auch nicht erzwingen solltest. Unterstütze dein Kind einerseits in seinen Bedürfnissen und biete andererseits Alternativen an. Wer immer mit einem Sack voller Sandspielzeug auf den Spielplatz geht, findet für das Kind gegenüber mit Sicherheit eine andere Schaufel, die auch passt.
    • Zeig deinem Kind, dass Teilen Spaß machen kann, etwa in Form von kooperativen Spielen, wo alle ein gemeinsames Ziel haben. Gibt deinem Kind von Zeit zu Zeit etwas mit, wenn es mit seinen Freunden spielt, das es mit ihnen teilen kann, z.B. kleine Snacks, Aufklebebildchen usw.
    • Bestrafe dein Kind nicht, wenn es egoistisch handelt: Dies kann eher kontraproduktiv sein und der Widerstand deines Kindes wird noch größer. Besser ist immer positives Feedback zu geben, um den Wert des Teilens zu vermitteln.
    • Sprich mit deinem Kind über Probleme und Gefühle: Wenn Kinder partout nicht teilen wollen, so sollten Eltern mit ihnen über ihre Gefühle sprechen und fragen: „Warum möchtest du das eigentlich nicht hergeben?“ Vielleicht stellt sich heraus, dass dem Kind an einem Spielzeug besonders viel liegt, weil es ein Geschenk von Oma war. Dies sollte dann auch akzeptiert werden.
    • Hilf deinem Kind Konflikte zu lösen: Eltern können Kompromisslösungen anstoßen, wenn mal wieder der Machtkampf um ein Spielzeug entbrannt ist. Jeder darf das Spielzeug eine gewisse Zeit lang haben, danach wird wieder abgewechselt.
    • Freunde nach Hause einladen und das Ganze gut vorbereiten: Wenn Spielkameraden zu Besuch kommen, kannst du vorher schon mit deinem Kind besprechen, was es überhaupt nicht teilen möchte. Diese Sachen können dann weggeräumt werden. Dein Kind kann entscheiden, was es mit den Freunden gemeinsam machen möchte, dann fällt ihm auch das Teilen leichter.
    • Als Eltern Vorbild sein: Wenn du deinem Kind Großzügigkeit vorlebst, dann wird es sich dies abschauen und später mit Sicherheit ebenso handeln. Wichtig ist, dass Geben und Nehmen sowie Kompromissbereitschaft ganz normale Bestandteile eures Familienalltags sind.

     

     

    Photo by Sophie Elvis on Unsplash

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